Texte
von Unterwegs und Überall
Ich
suche meine Brüder!
Ich
suche meine Brüder,
nicht
meiner Schwestern,
damit
bin ich durch,
die
habe ich gefunden -
durchlebt.
Schwestern
habe ich genug.
Die
Brüder sind dran.
Einer
war gefunden
und
ist wieder in
Zwischenwelten
verschwunden.
Verloren
gegangen.
Aber
es gibt noch mehr davon,
in
der ganzen Welt.
Nach
ihnen halte ich Ausschau.
Will
sie finden.
Wer
sind diese Brüder?
Ich
suche sie, weil sie mich wecken können.
Etwas
schläft da noch in mir.
Die
Rebellin, die Ungestüme,
sie
will wieder los,
sich
empor schwingen.
Reden,
reden, querdenken, entlarven,
aufdecken,
entwickeln, rumspinnen,
bauen
und
alles wieder zusammen hauen,
vernichten
und
von vorne beginnen
und
lachen,
viel
lachen.
Und
weinen,
viel
weinen.
Keinen
Bock mehr haben
auf
banale Gespräche
und
BlaBla.
Weg
damit.
Will
die Welt zwischen den Worten
hin
und her schieben.
Und
im Reden hoch hinaus
weit
über das All fliegen
und
wieder in den Eingeweiden landen.
Berührt
sein....
seltsam
berührt sein.
Nur
mit Brüdern kann man trinken
und
weinen
und
tanzen
und
Schuhe verbrennen.
Mit
Schwestern ist das anders.
Da
schmilzt man im Herzen zusammen,
umarmt
die Liebste, Schönste,
die
Mama des Einen und Reinen,
die
Hingabe, die Sanftheit.
Das
Wachsen im Sein.
Das
können Männer nicht so gut.
Dafür
aber an Ecken und Kanten sägen
auf
Tische hauen, spucken,
die
Fäuste ballen
und
Bier trinken.
Ja,
ich will.
Will
Bier trinken
im
Stehen pinkeln
und
die Tragödien der Welt
mit
meinen Brüdern
in
einem Schluck runterkippen.
Ich
will eine mit dir rauchen
in
der Küche
und
nicht mehr auf den Balkon gehen.
Ich
will Verbotenes tun,
will
laut sein
und
ungemach
ungeduldig
und verlangend,
denn
das ist die Liebe auch!
Sie
will sich befreien
in
allen Aspekten,
raus
aus dem Palast,
sich
frei schwingen
will
endlich ihr Gesicht abwenden
von
allzu schöner Gütigkeit.
Viel
zu lange stand sie in der Sonne,
das
Gesicht nun ausgeblichen,
fahl
geworden.
Sie
will ihre goldenen Ketten abwerfen,
die
sie für Schmuck und Reichtum hielt
und
die sie doch beschwerten.
Unter
der Gutheit litt die Liebe
und
vergraben unter dem eigenen Herze.
Fast
erstickt.
Und
bevor mein Lächeln zu einem Grinsen wird
will
ich Leben trinken.
Verbrennt
die Herzchen
und
lasst uns derbe Lieder singen
und
lasst uns lieben
die
Abgründe und die Dunkelheit
Aufrecht
sein in Allem
Stark
und stolz
und
voller Liebeskraft.
Wo
sind meine Brüder?
©Suprya
Gina 5/2014