Sonntag, 12. Januar 2020

Satsang-unterm-Dach am 18. Januar


Satsang-unterm-Dach am 18. Januar
in Korb bei Stuttgart
19:30 – 22 Uhr


Ich ließ meinen Engel lange nicht los,
und er verarmte mir in den Armen...

Diese Worte von Rainer Maria Rilke gingen mir in den letzten Tagen immer wieder durch den Kopf. Und jetzt, in dieser Zeit des Neuen Jahres, in der Zeit des Wünschens und des Hoffens, in der Zeit in der neue Vorsätze gefasst werden, Glücksbotschaften und Engelkarten gezogen werden, in der Hoffnung es möge ein gutes Jahr werden, erscheint mir jegliches Wünschen und Hoffen, mehr als zuvor, als ein Hindernis, als etwas Beschwerliches.
Ist es nicht schon jetzt gut? Ist nicht schon jetzt alles perfekt? Ist nicht unser Leben wie es hier gerade erscheint genau richtig? Ist nicht jedes Wünschen und Hoffen ein Ausweichen aus der Akzeptanz und der Wertschätzung für das was gerade jetzt hier ist.


Zugegeben, ich habe auch Engelkarten gezogen, weil es schon so lange Tradition in unserer Familie war am Silvesterabend eine Karte zu ziehen, selbst unsere Katze hatte ihre Engelkarte, indem sie über die Karten lief und die erste Karte die ihre Pfote berührte, war ihre. Einmal zog sie „Brüderlichkeit + Schwesterlichkeit“, das passte so schön, denn sie war wirklich wie ein Geschwisterchen in unserer Familie.
Aber, ist das Ziehen von einer Engelkarte eine Freude, ein einfaches Ritual dass nichts weiter bedeutet und wie ein Spiel in der Gemeinschaft, in der Familie erlebt wird, oder ist damit ein Wunsch oder das Hoffen auf ein besseres Leben verbunden. ….Morgen werde ich glücklich sein...


Ich möchte gerne an diesem Satsang-Abend dazu einladen wunschlos zu werden, alle Hoffnungen und guten Vorsätze fahren zu lassen. Selbst den Wunsch nach Wunschlosigkeit aufzugeben.
Und ich bin gespannt, was ihr so alles in eure Kisten gepackt habt.
Lasst uns auspacken... und das nach Weihnachten...
Ich freue mich darauf.
Kommt - wie immer - so wie ihr seid. Eine Anmeldung spätestens am Vortag wäre hilfreich.
Anmeldung über das Kontaktformular oder über suprya @ suprya.de


Ich ließ meinen Engel lange nicht los,
und er verarmte mir in den Armen
und wurde klein, und ich wurde groß:
und auf einmal war ich das Erbarmen,
und er eine zitternde Bitte bloß.
Da hab ich ihm seine Himmel gegeben, -
und er ließ mir das Nahe, daraus er entschwand;
er lernte das Schweben, ich lernte das Leben,
und wir haben langsam einander erkannt...

Rainer Maria Rilke